Christfried Schmidt
Christfried Schmidt Willkommen !
HTML5 / CSS3
Komponist

Christfried Schmidt 

(Zitat Wikipedia)

“Christfried Schmidt wurde 1932 als Sohn eines Müllers in Markersdorf geboren. Besuchte

in Görlitz das Gymnasium und erhielt beim Humperdinck-Schüler Emil Kühnel

Klavierunterricht. Er absolvierte von 1951 bis 1954 ein Kirchenmusikstudium an der

Evangelischen Kirchenmusikschule Görlitz (B-Examen) sowie von 1955 bis 1959 bei

Werner Buschnakowski (Orgel) und Johannes Weyrauch (Tonsatz) an der Hochschule für

Musik Leipzig (A-Examen). In Leipzig machte er sich bei Hermann Heyer mit Neuer Musik

vertraut.

Von 1960 bis 1962 war Schmidt Kirchenmusiker in Forst. Von 1963 bis 1964 wirkte er als

Schauspielkapellmeister in Quedlinburg und war dann von 1965 bis 1980 freischaffender

Klavierlehrer und Chorleiter in Quedlinburg. In Warschau begegnete er dem japanischen

Musikwissenschaftler Ichiro Tamura, der ihm die Aufführung seiner Werke in Japan

ermöglichte. Seit 1980 lebt er als freischaffender Komponist in Berlin-Prenzlauer Berg.”

1969: Mitglied des “Tokyo Musik und Kulturverein”

1990: Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost) (bis 1991)

1998: Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste

Auszeichnungen

1971: Kompositionspreis in Nürnberg

- Psalm 21

1973: Kompositionspreis in Szczecin

- Introitus

1974: Kompositionspreis in Triest

- Cellokonzert

1976: Kompositionspreis in Nürnberg

- Niemandsrose

1978: Kompositionspreis in Boswil (Schweiz)

- Kammermusik VI (Schlagquartett)

1981: Kritikerpreis in Berlin

- Ein Märchen - kein Märchen

1987: Kunstpreis der DDR

1991: Johann-Wenzel-Stamitz-Preis

1999: Berliner Kunstpreis (Förderungspreis)

Aus dem Leben eines Quereinsteigers

Reichlich zwei Monate vor dem Beginn des “1000-jährigen Reiches” in einer dörflichen,

kleinen Wassermühle geboren zu werden, ist keine sonderliche Voraussetzung, es einmal

zum Komponisten zu bringen. Schon bald nach dem Zusammenbruch - von Befreiung

sprach bestenfalls unser damaliger kommunistischer Bürgermeister Karl Marx (sic) - war

ich eifriger beim Klavierspiel und Malen als im Schulunterricht. Daß mein alter Vater (er

dichtete lebenslang) sich seinen Sohn als späteren Künstler vorstellen konnte, ist schwer

vorstellbar. Hätte er meine späten Erfolge noch erlebt, wäre er darüber bestimmt stolz

gewesen.

Durch die vergeblichen Bemühungen, von Forst/L. aus ein anderes Kantorenamt zu

bekommen (ca. 1 ½ Jahre), hatte ich Zeit zur Liedkomposition. Es sollten bald über

Hundert werden. Auch später war ich noch zweimal arbeitslos, aber “freischaffend”! Ich

wandte mich zunehmend der Instrumentalmusik zu. In diesem Zeitraum (ca. 1962 bis 64)

wurden meine Bewerbungen als Meisterschüler an der AdK (Ost) zweimal abgelehnt. Mein

1. Streichquartett von 1965 wurde sozusagen mein op. 1. Ich möchte meine damalige

“Komponisten-Karriere” stichwortartig aufzählen. Seit 1964 Gast seit 1968 Kandidat und

“schon” seit 1971 Vollmitglied beim Komponisten-Verband Halle. In diesem Jahr errang

ich, der im “Ländli” gar nicht gespielt wurde, meinen ersten Komponistenpreis in Nürnberg

(Psalm 21). Die erste Uraufführung überhaupt war aber schon 1970 in Tokyo (Petite

suite), dort folgten noch zwei weitere UAs. Mit der ersten DDR-UA 1974 (Bläserquintett)

wurden die Zeiten für mich als Komponist eindeutig besser. Meine Kontakte zur

Bläservereinigung Berlin und zur Eislergruppe Leipzig brachten mir Aufträge

(Kammermusik VII mein erster überhaupt!) und Aufführungen ein. Ich fuhr dessen

ungeachtet mit dem Bus weiterhin wöchentlich auf drei Dörfer, um Klavierunterricht

abzuhalten und zwei Chöre zu leiten (frei nach Mörike: meine “Dorf-

Klavierlehrerknechtschaft”). Seit 1980 in Berlin schrieb ich ausschließlich Aufträge, die in

der Regel auch aufgeführt wurden, was nach der Wende durchaus nicht mehr so war.

Mein Lehrmeister war vor allem das Radio. Die Reisen 1967 zum IGNM-Fest nach Prag und

ab 1968 ca. zehnmal zum Warschauer Herbst erweiterten meinen musikalischen Horizont

beträchtlich. Über die Schwierigkeiten, einen Paß zu bekommen, schweige ich lieber.

Spätestens 1971 wollte ich nach Nürnberg zur UA des Preiskonzerts (der Psalm 21 wurde

auch noch zweimal in Kassel gegeben). Natürlich immer ohne den Komponisten, und das

ging so weiter bis Ende 1979: meine erste Ausreise ins “Kapitalistische Ausland” (Schweiz)

unter übelsten Schikanen. Die Reise-Bewilligungen wie Verbote (nebst Schikanen) hielten

an bis zum 26.11.(sic!) 1989 (siehe “Singet dem Herrn”). Diese “freundigen

Nichtausreisen” veranlaßten mich, die Wende mit ehrlicher Freude zu begrüßen. Jetzt muß

ich Peter Schwarz (Kantor an der KFGK-Tiergarten, leider schon verstorben), erwähnen. Er

war es, der meine a cappella-Chorwerke endlich aufführte (1989, 1992/94/96; auch den

Psalm 21 und die Orgel-Sonate). Für ihn schrieb ich die Choral-Fantasie “Wenn wir in

höchsten Nöten sein”.

Die Aufnahme in die Berliner Akademie (1990) verdanke ich auch der Wende. Daß

ausgerechnet ich im Zusammenhang mit der Ost-West-Zusammenlegung 1991 als

“politisch belastetes Mitglied”  (Dokumente zur Geschichte der AdK-Ost, S.645 von 1997)

schon wieder rausgewählt wurde, stimmte mich nicht vergnüglich.

Wenig Vergnügen bereitet uns Ostkomponisten im allgemeinen, daß die Aufführungen,

aber auch die Rundfunksendungen (bzw. Mitschnitte) in den letzten 18 Jahren arg

abgenommen haben. Die Tatsache, das ich das Material für die Aufführung von “Memento,

1.Teil” (2002), ebenso auch die Interpreten vom Geburtstagskonzert am 22.02.2008

selbst bezahlen mußte, spricht doch wohl Bände!

April 2008 Christfried Schmidt

Munch-Musik (1980)

Orchesterstück nach Graphiken

von E. Munch, RSO Leipzig,

Leitung: Christian Kluttig

(ca. 27 min)

Hörbeispiele Privatedition

Konzert für Oboe und

Orchester, I Satz (1983)

Burkhard Glaetzner: Oboe,

Staatskapelle Berlin,

 

Dirigent: Christian Ehwald

(ca. 13 min)

Drei späte Lieder für Tenor

und Klavier (1996/97)

Joachim Vogt (Tenor)

Frank Gutschmidt (Klavier)

I. Herbstastern

(Text: Heinz Czechowski)

II. Leere Zeit

(Text: Heiner Müller)

III. Requiem

(Text: Günter Kunert)

(ca. 19 min)

Tonsetzers Alptraum (1973)

Heiter satirische Verse

Roswitha Trexler

Gerhard Erber: Klavier

Text: Frido Lyn (C. Schmidt)

(ca. 14 min)

Psalm 21 (1970)

für Sopran, Baritonsoli,

gemischten Chor, Orgel und

Instrumentalensemble,

RSO Berlin, Dirigent:

Karl Anton Rickenbacher

(ca. 15 min)

Moments musicaux pour

piano VI - X (1976)

Frank Gutschmidt (Klavier)

VII, IX Text: Friedrich Nietzsche

Rheinsberger Pfingstwerkstatt

Neue Musik 2015

(ca. 20 min)

Ein Märchen - kein Märchen

(1978)

für 12 Vokalisten nach Texten

von: H. Martinson, E. Mörike,

H. v. Hofmannsthal, S.

Jessenin, P. Celan, N. Lenau, J.

W. v. Goethe

Berliner Solisten,

Leitung: Dietrich Knothe

(ca. 23 min)

© 2007   Christried Schmidt.de

Rechteklärung

Leistungsschutzberechtigte